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Frühling: Zeit für Kraft & Wachstum

  • Autorenbild: Jolijn van Oers
    Jolijn van Oers
  • 8. Mai
  • 3 Min. Lesezeit


Der Mai ist mein absoluter Lieblingsmonat. Nicht nur weil ich dann Geburtstag habe, sondern auch weil ich diesen Monat gerne beobachte wie die Natur wächst. Wie sie fließt, sich entfaltet und immer ausgiebiger blüht und strahlt. Wie Elemente, Pflanzen und Tiere da immer zusammen im Spiel sind: der Regen und die Sonne, die zusammen das frische Grün nähren, die Bienchen, die schon fleißig unterwegs sind, um die Frühblüher zu bestäuben. Wie schön, dass auch wir hiervon Teil sein dürfen!

Oft sehen die ersten Blätter und Blüten wie ein zartes, delikates Spiel aus. Schau dann nochmal genauer hin. Noch bevor das zarte Grün sich entfaltet, noch bevor sich die Blüten trauen zu öffnen… Entdecke wie viel Kraft dahinter steckt. Denn, was sind die Knospen wert ohne die Zweige, die sie tragen, und ohne den Baumstamm, der die Verbindung zur Erde herstellt? Was wird aus der schönsten Blume, wenn sie keinen starken Stengel hat, der sie zur Sonne hebt?

Es gibt also kein Wachstum ohne die unterliegende, stille Kraft, die der Natur Halt gibt.

 

Kraft im Körper und Geist

Uns Menschen geht es genauso. Auch wir können nicht wachsen, wenn wir nicht zuerst eine stabile Verwurzelung und kraftvolle Basis sicherstellen. Die Füße sind unsere Wurzeln, die Wirbelsäule unser Stamm.

Die Ausrichtung der Beine und Wirbelsäule ist daher ein besonders wichtiger Bestandteil in jeder Asana. Erst wenn du deine Basis kraftvoll darstellst, bekommt dein Körper die Freiheit, sich in unterschiedlichen Yoga-Haltungen zu bewegen, strahlen und wachsen. Und das schönste ist, dass du durch die Asana-Praxis auch dieses Gefühl von Kraft in dir spüren kannst.

Kraft und Wachstum sind aber nicht ausschließlich in Asanas untrennbar miteinander verbunden. Auch für emotionale oder geistige Entwicklung brauchst du eine kraftvolle Basis. Aus gutem Grund sagt man ja im englischen „show Backbone“ (die Wirbelsäule zeigen), wenn man über die Stärke und Stabilität verfügt, die nötig sind, um schwierige Situationen zu meistern und über sich hinaus zu wachsen.

Also, wenn du in deinen Leben vor eine schwierige Situation stehst, vielleicht ein kompliziertes Projekt auf der Arbeit, ein Verlust oder Herausforderung in dein Privatleben, kann es sehr hilfreich sein, mit Yoga die innere Kriegerin in dir hervorzuholen, sei es über stärkende Asanas, geist-klärende Meditationen oder einfache Übungen die dein Nervensystem regulieren. Denn genau unter diesem emotionalen Trubel liegt deine stille Kraft, sowohl in deinem Inneren als auch in deinem wundervollen Körper.

 

Wachsen mit Brahma

Auch in der Götterwelt können wir Unterstützung finden, wenn wir in uns die fürs Wachsen erforderliche Kraft suchen. Deshalb habe ich mich diesen Frühling sehr viel mit dem Schöpfergott Brahma beschäftigt. Als Teil der hinduistischen Trinität, die den Kreislauf des Lebens bestimmt, ist er zuständig für Wachstum und die damit verbundene Bewegung und Leidenschaft. Abgebildet wird er oft mit einem Stab, der für seine Autorität und große Stärke steht. Fun Fact: Die Wirbelsäule wird von Hindus „Brahmadanda“ genannt: Stab von Brahma.

Wenn du vor einer Herausforderung stehst, die du meistern magst oder die Wachstum von dir verlangt, kannst du mit unterstehendem Flow die nötige Kraft in dir hervorheben.

Viel Spaß beim Fließen und Wachsen!

 

Eine Frau, die auf einer Yogamatte steht mit den Hände für das Herz.
1: Stelle die Füße etwas weiter als schulterweit, beuge die Knie leicht und nimm die Hände vor dein Herz. Verbinde dich mit deinen persönlichen Anliegen, deiner Herausforderung, die du angehen möchtest. Spüre hier auch die Erde unter dir, wie sie dir halt gibt. Atme tief ein und aus.
Eine Frau, die auf einer Yogamatte steht und ihre Hände anhebt.
2: Einatmend, strecke die Beine und hebe deine Hände mit der Handfläche aneinander an. Erfahre hier die Aufrichtung und Länge deiner Wirbelsäule, bis in den Himmel. Du kannst dir hier vorstellen, dass du den Stab von Brahma zum Himmel erhebst.
Eine Frau, die auf einer Yogamatte steht, sich vorbeugt und dabei die Arme zur Seite streckt.
3: Mit der Ausatmung, beuge dich aus der Hüfte und tauche ab, bis dein Oberkörper parallel zur Erde ist, deine Arme öffnen sich auf Schulterhöhe.
Eine Frau, die auf einer Yogamatte in einer halbe Vorbeuge steht und den Armen nach vorne streckt.
4: Atme ein und strecke die Arme nach vorne, an deine Ohren vorbei. Achte hier darauf, dass du deine unteren Rippen leicht nach innen ziehst und die Schulterblätter deinen Rücken entlang sanft nach unten aktivierst, um hier Stabilität und Kraft im Oberkörper zu erzeugen.
Eine Frau, die auf einer Yogamatte in die tiefe Vorbeuge steht.
5: Ausatmend tauche tief ab in eine Vorbeuge. Entspanne deinen Rücken, spüre die Beinrückseite. Erfahre hier, wie du wieder bei dir und deiner Basis ankommen darfst.

Eine Frau, die auf einer Yogamatte steht und ihre Hände anhebt.
6: Atme ein, beuge die Knie mehr, und nehme deine Arme mit einer schöpfenden Bewegung über die Seite hoch, bis die Handflächen sich wiederfinden, die Beine strecken.
Eine Frau, die auf einer Yogamatte steht mit den Hände für das Herz.
7: Atme aus, beuge die Knie wieder leicht und senke die Hände vor dein Herz in der Ausgangsposition.

 

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